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Eisenbahnfest 2012

Am 13. Mai 2012 feierten wir 20 Jahre Parkeisenbahn Froschgrün zusammen mit unserem Eisenbahnfest

Studio Franken des Bayerischen Fernsehens und TV-Oberfranken brachten vorher Berichte in ihren Programmen. Radio Euroherz sendete in seinen Veranstaltungshinweisen ein Interview mit unserem Schriftführer und Kassier Hans-Jürgen Frank.

Letzte Testfahrten

Bei den letzten Testfahrten drei Tage vor dem Fest waren die Teams vom Studio Franken des Bayerischen Fernsehens und von TV-Oberfranken dabei und berichteten darüber. Fahrgäste waren die Kinder des Kindergartens Froschgrün.

Hier einige Bilder dieses Tages:

Kurt Bänsch überprüft die Kinderloks

Die Dampflok von Wilfried Zerb und BR


Ein Teil der Kinderloks


TV-Oberfranken filmt den fahrenden Zug


Die Kindergartenkinder warten auf den Zug!


Markus Feulner vom BR zur Aufnahme bereit


Kurt Bänsch mit Kindergartenleiterin und Kindern


Wilfried Zerb hat seinen Wagen voll geladen


Patrick Rüsing von TVO filmt das Innere der BR 218 von Wilfried Zerb


… und nochmals Markus Feulner vom BR

Zu einem Jubiläum gehört auch ein offizieller Teil

1. Vorsitzender Wilfried Zerb konnte beim offiziellen Teil den Schirmherrn Bürgermeister Frank Stumpf, Naila, Altbürgermeister Robert Strobel – eine der Väter der Parkeisenbahn -, Naila, stellvertretenden Landrat Alexander Eberl sowie die Bürgermeister Klaus Adelt, Selbitz und später Dieter Gemeinhardt, Issigau, von den Mitgliedsgemeinden der Touristikgemeinschaft Selbitztal begrüßen. Außerdem galt sein Gruß Alexander Döhla als Vertreter des Besitzers der angrenzenden Wohnanlage.

Schriftführer und Kassier Hans-Jürgen Frank sprach über die Entstehung und Entwicklung der Parkeisenbahn Froschgrün, die am 03.10.1992 offiziell eingeweiht wurde.

Hier ebenfalls einige Bilder:


Bürgermeister Frank Stumpf, Altbürgermeister Robert Strobel, stellvertr. Landrat Alexander Eberl, Bürgermeister Klaus Adelt (Selbitz) von rechts

Hans-Jürgen Frank bei seiner Festrede, links daneben 1. Vorsitzender Wilfried Zerb

Vor, während und nach dem offiziellen Teil herrschte reger Fahrbetrieb


Als Gästelokführer waren im Einsatz: Hartmut Börner (Münchberg), Thomas Kaulfuß-Weißheit (Sehmatal-Neudorf), Frank Lindner (Hohenstein-Ernstthal), Peter Stölzle (Nürtingen) – dessen Lok leider wegen eines Defekts nur ganz kurz fahren konnte – , Böris Tränkner (Parthenstein) sowie Uwe Warkus mit seinen Söhnen (Petersaurach). Ihnen gilt ein ganz besonderer Dank des Vereins!

Außer den Kinderlokomotiven waren die Vereinslok, sowie aus den Reihen der Mitglieder die Lok von Andreas Uhl und die Loks von Wilfried Zerb im Einsatz.

Die Koordination des Fahrbetriebs hatte 2. Vorsitzender Rolf Zimmermann.

Stirlingmotoren

Der Stirlingmotor, auch Heißgasmotor genannt, ist eine Wärmekraftmaschine, in der ein abgeschlossenes Arbeitsgas wie Luft, Helium oder am besten Wasserstoff von außen an zwei verschiedenen Bereichen abwechseln erhitzt und gekühlt wird, um meachanische Arbeit zu leisten. Der schottische Geistliche und Konstrukteur Robert Stirling (1790 – 1878) stellte 1815 erstmals den Entwurf eines solchen Motors vor. Der Stirlingmotor arbeitet nach dem Prinzip eines geschlossenen Kreisprozesses und ist ein Beispiel für die Energieumwandlung von einer schlecht nutzbaren Energieform (thermische Energie) in die besser einsetzbare Energieform mechanischer Energie. Der Stirlingmotor kann mit einer beliebigen äußeren Wärmequelle betrieben werden. Es gibt Modelle, die bereits bei Anfassen durch die Wärme der menschlichen Hand in Gang kommen.

Das Arbeitsgas dehnt sich im erwärmten Zylinderraum aus und zieht sich im kalten Zylinder wieder zusammen, wobei nutzbare mechanische Arbeit entsteht. Eine Stirlingmaschine, die von außen angetrieben wird, arbeitet als Kältemaschine oder als Wärmepumpe, je nachdem ob der heiße oder der kalte Bereich genutzt wird. Stirlingmotoren haben einen permanent erhitzten und einen permanent gekühlten Bereich, zwischen denen das Arbeitsgas hin und her bewegt wird. In Stirlingmotoren gibt üblicherwiese das heiße Arbeitsgas einen Teil seiner Wärmeenergie auf dem Weg zum kalten Bereich an einen Speicher, den so genannten Regenerator ab. Dieser nimmt die Wärme vorübergehend auf und gibt sie wieder an das Gas ab, wenn es vom kalten Bereich zurück in den warmen Bereich geschoben wird. Der Regenerator verbessert den Wirkungsgrad des Stirlingmotors, er speichert bis zu 80 % der pro Zyklus umgesetzten Wärme. Stirlingmotoren werden in der Regel als Hubkolbenmaschinen ausgeführt, es gibt aber auch Flachplatten-, Freikolbenmaschinen und Kreiskolbenmotoren.

Man unterscheidet zwischen drei Hauptbauarten: dem Alpha-, Beta- und dem Gamma-Typ.

  • Beim Alpha-Typ sind zwei Kolben (bei der Hubkolbenbauweise) in separaten Zylindern untergebracht und wirken un 90 ° versetzt auf eine gemeinsame Kurbelwelle. Beide Kolben verrichten also je nach Kurbelwellenposition Arbeit oder sie verdrängen oder verichten das Gas. Der Regenerator ist unbeweglich und verbindet an der Zylinderkopfseite beide Kolben. Eine verbreitete Bauart ist der doppelt wirkende Vierzylinder-V-Motor, bei dem der Kurbeltrieb vom hohen Druck des Arbeitsgases entlastet wird.
  • Beta-Typ: Beide Kolben laufen in einem Zylinder, wobei der Verdränger bei kleinen Leistungen als Regenerator wirken kann. Der andere Kolben ist der Arbeitskolben, wandelt thermische Energie in Arbeit um und schließt den Arbeitsraum ab.
    Beim Gamma-Typ sind Arbeits- und Verdrängerkolben in verschiedenen miteinander verbundenen Zylindern untergebracht

(Quelle: Wikipedia)

Bitte haben Sie noch etwas Geduld bis zum Einstellen der Bilder von Modellen unserer Mitglieder!

Dampflokomotiven

Bitte haben Sie noch etwas Geduld

Dampfwagen

Ein Dampfwagen ist ein Automobil, das von einer Dampfmaschine mit Hilfe von Wasserdampf angetrieben wird. Ursprünglich nannte man auch mit Dampf betriebene Eisenbahnen Dampfwagen.

Dampfwagen waren die ersten echten Automobile überhaupt. Den Anfang machte 1769 Nicholas Cugnot mit einer Artilleriezugmaschine (frz. fardier = Lastenschlepper). Ein Dampfwagen, die „La Mancelle“ von Amédée Bollée von 1878, war mit 50 Exemplaren das erste in Serie gebaute Dampfauto. 1906 stellte Fred Marriott in Daytona Beach mit dem Modell „Stanley Rocket“ einen Geschwindigkeitsweltrekor für Automobile mit Dampfantrieb auf: 205,5 km/h.

Während in den Anfangszeiten des Automobils mal die Dampfwagen, mal die Elektroautos (z. B. fuhr „La Jamais Contente“ als erstes Auto über 100 km/h) die Nase vorn hatten, setzte sich schließlich der Verbrennungsmotor fast vollständig durch. Nur in Randbereichen, als Zugmaschinen und Straßenwalzen überlebte der Dampfwagen bis in die 1950ere-Jahre, während die ebenfalls schon lange totgeglaubten Elektroautos heutzutage aus ökologischen Gründen gerade eine Renaissance erleben. So hatte bspw. der Geschwindigkeitsrekord für Dampfwagen von 1906 bis 2009 bestanden.

1769: das erste Automobil, der Fardier, von Nicholas Cugno

Ein Dampfwagen wurde erstmals von Nicholas Cugnot 1769 in Paris vorgestellt, der damit das erste mit eigenem Antrieb fahrende Fahrzeug der Welt schuf. Vorher wurden Wagen von Menschen oder Tieren, oder selten, vom Wind bewegt. Dem Fardier war von Anfang an jedoch kein dauerhafter Erfolg beschert, weil das Fahrzeug bei einer Vorführung vor hohen Militärs in die Umfassungsmauer der Militärkaserne fuhr und diese durchbrach; Cugnot hatte unverständlicherweise vergessen, den – sehr starken – Dampfwagen mit Bremsen auszustatten. Historisch gesehen bedeutete dieses eine Unglück einen technischen Stillstand bei der Verbreitung selbstfahrender (auto-mobiler) Fahrzeuge von gut einem Vierteljahrhundert.

Der Original-Fardier wurde zunächst im Arsenal aufbewahrt und befindet sich seit 1800 im Pariser „Musée des Arts et Métiers“, eine funktionsfähige Replika gehört dem DB Museum in Nürnberg und ist dort wieder ausgestellt, nachdem es von 2005 – 2011 als Leihgabe im Tampa Bay Automobile Museum in den USA gezeigt wurde.

Die Rekordhalter: Edgar Stanley und Freelan O. Stanley und ihre Stanley Motor Carriage Company

In den USA bauten die Brüder Francis Edgar Stanley und Freelan O. Stanley in ihrem Unternehmen Stanley Motor Carriage Company von 1897 bis 1927 Dampfwagen. Im Jahr 1906 wurde in Daytona Beach mit dem Modell „Stanley Rocket“ der bis 2009 gültige Geschwindigkeitsweltrekord für Automobile mit Dampfantrieb mit beachtlichen 205,5 km/h aufgestellt – zugleich ist es der am längsten gültige Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge gewesen. Auch der Rekord für die schnellste Meile in dieser Kategorie gehört mit 28,3 Sekunden einem Stanley Steamer. Nach dem Verkauf der Firma wurden die Autos noch bis 1927 weitergebaut.

Dieses Modell eines Stanley Baujahr 1910 wurde von unserem Mitglied Klaus Steckner gebaut. Es wird, wie das Original, von einer Dampfmaschine angetrieben und wird mit Funkfernsteuerung gefahren.

Sentinel ist die allgemein benutzte Bezeichnung für dampfgetriebene LKW aus den 1920er Jahren, wobei der Name eines der Herstellerunternehmen benutzt wurde.

Sie zeichneten sich durch enorme Robustheit und niedrige Betriebskosten aus. Aufgrund der großen Elastizität des Dampfmotors waren sie auch für schweren Betrieb im Gelände und auf Baustellen geeignet. Der Nachteil war ihre geringe Reichweite: Der Treibstoff musste nach 40 km, das Wasser (bei voller Leistung) bereits nach 25 km nachgetankt werden. Ein Kaltstart dauerte 30 Minuten.

Es wurden sehr viele Aufbauvarianten gebaut. Einige Exemplare waren bis in die 1950er Jahre in Betrieb. Der Dampfwagen von Garrett hatte ähnliche Parameter, der Motor war jedoch etwas kleiner, drehte aber bis zu 800/min und hatte ein 2-Gang-Getriebe.

(Quelle: Wikipedia)

Dampfmaschinen

Eine Dampfmaschine im engeren Sinne ist eine Kolben-Wärmekraftmaschine, das heißt eine Maschine, die in Damof enthaltene Wärmeenergie (auch Druckenerige) mittels eines Kolbens teilweise in meachnische Arbeit umwandelt.

Als Dampfmaschine  im weiteren Sinne kann umgangssprachlich auch jede andere Maschine verstanden werden, die durch Dampf direkt oder indirekt angetrieben wird. Dies sind sowohl Kraftmaschinen wie die Dampfturbine, als auch die dampfgetriebenen Arbeitsmaschinen. Manchmal werden auch dampfgetriebene Transport- oder Verkehrsmittel, Landmaschinen und sogar einige Apparate als Dampfmaschien bezeichnet.

Die Kolbendampfmaschien setzt thermodynamische Energie (Dampfdruck) aus Dampferzeugern in meachnische Rotationsenergie um. Dabei bewegt sich ein Kolben in dem zugehörigen Zylinder hin und her, erführt eine oszillierende Bewegung aus. Benötigt wird für die mechanische Nutzenergie jedoch zumeist eine Rotationsbewegung.

Die Hinbewegung des Kolbens wird mit Druck des Dampfes als Arbeitsakt ausgeführt. Die Rückbewegung wird bei einseitig beaufschlagtem Kolben aus gespeicherter Rotations-Schwungenergie ausgeführt. Bei zweiseitig beaufschlagten Kolben hingegen wird die Rückbewegung des Kolbens ebenfalls als Arbeitstakt verrichtet, per Dampfdruck-Ansteuerung nunmehr auf die Unterseite des Kolbens.

Die Dampfzufuhr in den Zylinder steuert ein Schieber. Der Kolben wird mit dem Druck erst nach unten bzw. in Richtung der Kurbelwelle verschoben. Die Linearbewegung des Kolbens wird mittels Kreuzkopf und Pleuel als Koppelglied am Kurbelzapfen der Kurbelwelle in eine Rotationsbvewegung umgesetzt. Das Pleuel schiebt anschließend (im einseitigen Betrieb) mit der im Schwungrad und in der Kurbelwelle gespeicherten Rotationsenergie den Kolben wiedxder aus der unteren Lage linear zurück in seine obere Ausgangsposition.

Das Arbeitsverfahren einer Dampfmaschine ist somit in zwei Takte gegliedert und ist daher ein Zweitaktverfahren.

(Quelle: Wikipedia)

Audentia

AUDENTIA, Küstenmotorschiff, Möwe-Verlag,
M 1:250

Die AUDENTIA wird vom Möwe-Verlag als Nachfolger des Lehrmittelinstituts Wilhelmshaven unter Bestellnummer 1034 vertrieben. Der Modellbaubogen wurde erstmals im Juli 1957 und als Reprint 1997 aufgelegt. Der Konstrukteur ist nicht mehr feststellbar.

Das Modell wurde aus einem Bogen gebaut. Es hat den Schwierigkeitsgrad mittel.

Die AUDENTIA ist ein einfaches Modell. Begonnen habe ich den Bau bei der Modellbauaustellung am 14.10.2007 in der Frankenhalle, um vorzuführen, wie ein Schiffsmodell gebaut wird.

Erstmals habe ich ein Schiffsmodell mit einer Reling aus Lasercutteilen gesupert. Die Takelung erfolgte mit OP-Nahtmaterial, das jedoch nicht maßstabsgerecht ist, aber ebenso wie beim Original „durchhängt“.

Das Original, das 1954 auf der Unterweserwerft in Bremerhaven für die Reederei Bremer-Schiffahrtskontor Brink & Co. gebaut wurde, ging 1966 als AUDENTIA FOTINI nach Piräus/Griechenland. 1970 wurde es von Kamiros Shipping Co. als KAMIROS gekauft und 1974 in La Spezia/Italien abgewrackt.

Die AUDENTIA war mit 978 BRT vermessen, war 72,0 m lang, 10,50 m breit und hatte einen Tiefgang von 4,60 m. Die Maschine leistete 1050 PS und verlieh dem Schiff eine Geschwindigkeit von 12 kn. Die Besatzung hatte eine Stärke von 22 Personen.

 

Ein     

Emden III

Leichter Kreuzer EMDEN III, Jade-Verlag, M 1:250
der ehemaligen deutschen Reichsmarine

Der Modellbaubogen wird vom Möwe-Verlag als Nachfolger des Jade-Verlags unter der Bestellnummer 1208 vertrieben. Konstrukteur war der unvergessene Gerhard Neubert.

Das Modell wurde aus 5 Bogen mit 520 Einzelteilen gebaut. Es hat den Schwierigkeitsgrad GMI 4 (schwierig).

Der Leichte Kreuzer EMDEN III war das 100. Wilhelmshavener Modell und stellte bei Erscheinen einen an Originaltreuer un Detailreichtum neuen Höhepunkt bei der Weiterentwicklung der Wilhelmshavener Modellbaubogen dar.

Die Reling erstellt ich aus halbierten Heftklammern und Zwirnsfaden. Für die Takelung verwendete ich Draht von der Spule eines Elektroantriebs der Modelleisenbahn. Leider hängt dieser nicht originalgetreu durch. Heute würde man derartigen Draht nicht mehr verwenden. Für die damalige Zeit war der Bau einer Reling aus halbierten heftklammern und Zwirnsfaden eine enorme Verbesserung. Heute gibt es dafür Ätzteile aus Neusilber oder Lasercutteile.

Alle Geschütze und Torpedorohrsätze wurden drehbar gebaut.

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Das Modell wurde vom Forum Kartonbau.de als Papership-Modellportrait Nr. 89 vorgestellt, das Sie hier als PDF-Datei downloaden können.

MS EUROPA

MS EUROPA, Wilhelmshavener Modellbaubogen, 1:250

Der Modellbaubogen wurde vom Möwe-Verlag vertrieben, ist aber jetzt nicht mehr verfügbar. Konstrukteur ist Peter Brandt.

Das Modell wurde aus 10 Bogen mit 982 Einzelteilen gebaut. Er hat den Schwierigkeitsgrad GMI 4 (schwierig).

Mit der EUROPA erschien das erste große Kreuzfahrtschiff bei den Wilhelmshavenern. Trotz der Größe ging der Bau schnell voran. Die EUROPA wurde von mir am 30.1.01985 nach 61 Stunden Bauzeit „in Dienst gestellt“.

Beim Bau des Modells wurden nur die Teile des Modellbaubogens und einige Stecknadeln verarbeitet. Den Begriff „Supern“  im heutigen Sinne kannte ich damals noch nicht. Es gab damals weder Ätzteile noch Lasercut-Teile als Zubehör.

 

 

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Das Modell wurde vom Forum Kartonbau.de als Papership-Modellportrait Nr. 54 vorgestellt, das sie hier als PDF-Datei downloaden können.

Allgemeines Kartonmodellbau

Seit dem Jahr 1954 baut Hans-Jürgen Frank Modelle aus Karton. Damals kaufte ihm seine Mutter einen Kartonmodellbaubogen, aus dem er ein Flugzeug im Maßstab 1:50 bauen konnte und baute. Das war der Anfang einer großen Leidenschaft!

Nach dem Bau mehrerer Flugzeugmodelle im Maßstab 1:50 und Schiffsmodelle im Maßstab 1:250, alle aus Modellbaubogen des damaligen Lehrmittelinstituts Wilhelmshaven, später Wilhelmshavener Modellbaubogen, heute Möwe-Verlag, kam die Zeit, als die Plastikbausätze ihren Siegeszug antraten. Jedoch waren einerseits diese Bausätze teurer als die entsprechenden Kartonmodellbaubogen und andererseits führten das notwendige Bemalen und die dadurch bedingte Trocknungszeit immer wieder zu ärgerlichen unverzichtbaren Baupausen.

Was war das Ende vom Lied: Er kehrte in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zum Kartonmodellbau zurück und ist ihm bis heute treu geblieben! Die damals gebauten Modelle sind, ebenso wie seine neueren Modelle, heute noch Bestandteil seiner Sammlung.

Der Bau ist für ihn Entspannung und Beruhigung. Wenn er mit dem Bauen beginnt, hat er von ganz alleine nach kurzer Zeit ruhige Hände, auch wenn es vorher nicht den Anschein hatte, dass er an einem Modell weiterarbeiten könne. Ohne ruhige Hände geht hier nichts. „Aber die bekommt man beim Bauen automatisch“ betont er.

Kartonmodellbau ist ein Hobby, das ohne große „Werkstatt“, ohne großen „Schmutz“ und mit einem niedrigen Budget für das dafür unbedingt notwendige Werkzeug auskommt.

Unbedingt notwendig sind eine gute Schere, ein scharfes Bastelmesser, eine präzise greifende Pinzette, ein (Stahl-)Lineal, eine Schneidunterlage, ein Messer oder eine große Nadel zum Anritzen von Knickkanten und (Steck-)Nadeln. Wie aus der Aufschrift geschlossen werden kann, genügt Frank für seine „Kleine Bastelausrüstung“ eine Holzkiste von 22 cm x 14 cm x 7 cm seit mindestens 1959. Darin findet lediglich seine Bastelunterlage, eine Schneidunterlage, die sich nach dem Schnitt wieder schließt, keinen Platz. Außerdem sind in dieser „Kiste“ noch weitere Pinzetten, von ganz spitz bis flach, verschiedene Stäbe zur Rundung von Masten o. ä. sowie diverser Kleinkram.

Zum Kleben benutzt er, wie viele Kartonmodellbauer, UHU Alleskleber, der nicht lösungsmittelfrei sein soll/darf, und verdünnten Weißleim. Welchen man dafür verwendet, bringt die Erfahrung.

Gab es vor fünfzig Jahren nur wenige Verlage, die Kartonmodellbaubogen anboten, wie z. B. Wilhelmshavener Modellbaubogen oder Modellbaubogen vom Schreiber Verlag, so hat sich dies in den letzten zwei Jahrzehnten gewaltig verändert. Aus deutscher Produktion sind dazu vor allem die Modellbaubogen des cfm-Verlags, Hamburger Modellbaubogen Verlags (HMV), Mitteldeutscher Kartonmodell Verlags und Passat-Verlags dazugekommen. Daneben gibt es noch eine Reihe kleinerer Verlage und privaten Konstrukteuren, die ihre Modellbaubogen anbieten. Außerdem sind auch Kartonmodellbaubogen ausländischer Produktion sowie per Download erhältlich. Die Preise liegen zwischen ca. 2,50 € bis 99,00 €.

Seit vielen Jahren bieten verschiedene Hersteller Ätzplatinen oder jetzt auch Lasercut-Teile an, mit denen die Modelle gesupert werden können. Damit wird es auch dem „normalen“ Kartonmodellbauer möglich, noch detailliertere Modelle zu bauen. Allerdings erhöhen diese nicht notwendigen Teile die Kosten eines Modells beträchtlich, sind sie doch oft teurer als der eigentliche Modellbaubogen.

Hans-Jürgen Frank hat in den letzten Jahren ebenfalls erste Versuche mit diesen Zubehörteilen unternommen und stellte fest, dass sich deren Einsatz durchaus lohnt. Durch seine Mitgliedschaft im Forum Kartonbau.de und den Kontakt mit Gleichgesinnten hat er manche Anregungen und Tipps erhalten, die zu besseren Modellen führen. So färbt er z. B. jetzt die Schnittkanten, da diese weißen „Streifen“ bei farbigen Bauteilen doch störend sind.

Viele Informationen und Anregungen kann man sich auch in den entsprechenden Foren holen:

     

 

Kartonmodellbau

Den Kartonmodellbau gibt es nach neuesten Erkenntnissen seit dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts!

Der vermutlich älteste Kartonmodellbaubogen ist ein Holzschnitt einer Sonnenuhr in Gestalt eines Kruzifixes, der in der Graphischen Sammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg entdeckt wurde.

Vorläufer der späteren Modellbaubogen waren sicher die Ausschneidebilder der Biedermeierzeit, Soldatenbogen, Theaterbogen und Ausschneidebogen für Anziehpuppen. Letztere gibt es wohl heute noch.

Aus dem 19. und frühen 20. Jahrhunderts sind noch zahlreiche Modellbaubogen erhalten. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges aber auch in den Jahrzehnten danach wurden aus Modellbaubogen gebaute Flugzeugmodelle zu militärischen Schulungszwecken verwendet.

Wer sich für die Geschichte des Kartonmodellbaues interessiert, dem seien die Veröffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte des Kartonmodellbaues e. V. ans Herz gelegt.

Eine Dokumentation über den Kartonmodellbau 1949 bis 1989 in der DDR hat der Mitteldeutsche Kartonmodell-Verlag unter dem Titel DDR in Karton herausgebracht.