Ein Dampfwagen ist ein Automobil, das von einer Dampfmaschine mit Hilfe von Wasserdampf angetrieben wird. Ursprünglich nannte man auch mit Dampf betriebene Eisenbahnen Dampfwagen.
Dampfwagen waren die ersten echten Automobile überhaupt. Den Anfang machte 1769 Nicholas Cugnot mit einer Artilleriezugmaschine (frz. fardier = Lastenschlepper). Ein Dampfwagen, die „La Mancelle“ von Amédée Bollée von 1878, war mit 50 Exemplaren das erste in Serie gebaute Dampfauto. 1906 stellte Fred Marriott in Daytona Beach mit dem Modell „Stanley Rocket“ einen Geschwindigkeitsweltrekor für Automobile mit Dampfantrieb auf: 205,5 km/h.
Während in den Anfangszeiten des Automobils mal die Dampfwagen, mal die Elektroautos (z. B. fuhr „La Jamais Contente“ als erstes Auto über 100 km/h) die Nase vorn hatten, setzte sich schließlich der Verbrennungsmotor fast vollständig durch. Nur in Randbereichen, als Zugmaschinen und Straßenwalzen überlebte der Dampfwagen bis in die 1950ere-Jahre, während die ebenfalls schon lange totgeglaubten Elektroautos heutzutage aus ökologischen Gründen gerade eine Renaissance erleben. So hatte bspw. der Geschwindigkeitsrekord für Dampfwagen von 1906 bis 2009 bestanden.
1769: das erste Automobil, der Fardier, von Nicholas Cugno
Ein Dampfwagen wurde erstmals von Nicholas Cugnot 1769 in Paris vorgestellt, der damit das erste mit eigenem Antrieb fahrende Fahrzeug der Welt schuf. Vorher wurden Wagen von Menschen oder Tieren, oder selten, vom Wind bewegt. Dem Fardier war von Anfang an jedoch kein dauerhafter Erfolg beschert, weil das Fahrzeug bei einer Vorführung vor hohen Militärs in die Umfassungsmauer der Militärkaserne fuhr und diese durchbrach; Cugnot hatte unverständlicherweise vergessen, den – sehr starken – Dampfwagen mit Bremsen auszustatten. Historisch gesehen bedeutete dieses eine Unglück einen technischen Stillstand bei der Verbreitung selbstfahrender (auto-mobiler) Fahrzeuge von gut einem Vierteljahrhundert.
Der Original-Fardier wurde zunächst im Arsenal aufbewahrt und befindet sich seit 1800 im Pariser „Musée des Arts et Métiers“, eine funktionsfähige Replika gehört dem DB Museum in Nürnberg und ist dort wieder ausgestellt, nachdem es von 2005 – 2011 als Leihgabe im Tampa Bay Automobile Museum in den USA gezeigt wurde.
Die Rekordhalter: Edgar Stanley und Freelan O. Stanley und ihre Stanley Motor Carriage Company
In den USA bauten die Brüder Francis Edgar Stanley und Freelan O. Stanley in ihrem Unternehmen Stanley Motor Carriage Company von 1897 bis 1927 Dampfwagen. Im Jahr 1906 wurde in Daytona Beach mit dem Modell „Stanley Rocket“ der bis 2009 gültige Geschwindigkeitsweltrekord für Automobile mit Dampfantrieb mit beachtlichen 205,5 km/h aufgestellt – zugleich ist es der am längsten gültige Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge gewesen. Auch der Rekord für die schnellste Meile in dieser Kategorie gehört mit 28,3 Sekunden einem Stanley Steamer. Nach dem Verkauf der Firma wurden die Autos noch bis 1927 weitergebaut.
Dieses Modell eines Stanley Baujahr 1910 wurde von unserem Mitglied Klaus Steckner gebaut. Es wird, wie das Original, von einer Dampfmaschine angetrieben und wird mit Funkfernsteuerung gefahren.
Sentinel ist die allgemein benutzte Bezeichnung für dampfgetriebene LKW aus den 1920er Jahren, wobei der Name eines der Herstellerunternehmen benutzt wurde.
Sie zeichneten sich durch enorme Robustheit und niedrige Betriebskosten aus. Aufgrund der großen Elastizität des Dampfmotors waren sie auch für schweren Betrieb im Gelände und auf Baustellen geeignet. Der Nachteil war ihre geringe Reichweite: Der Treibstoff musste nach 40 km, das Wasser (bei voller Leistung) bereits nach 25 km nachgetankt werden. Ein Kaltstart dauerte 30 Minuten.
Es wurden sehr viele Aufbauvarianten gebaut. Einige Exemplare waren bis in die 1950er Jahre in Betrieb. Der Dampfwagen von Garrett hatte ähnliche Parameter, der Motor war jedoch etwas kleiner, drehte aber bis zu 800/min und hatte ein 2-Gang-Getriebe.
(Quelle: Wikipedia)